ADIRA ist eine von drei Servicestellen für Antidiskriminierungsarbeit in Dortmund. Zu der etablierten Servicestelle des Planerladen e.V. sind nun mit ADIRA und Train of Hope e.V. zwei neue Anlaufstellen für Betroffene von Diskriminierung hinzugekommen. Gemeinsam haben die drei Dortmunder Servicestellen eine Pressemitteilung verfasst, die auf ihre Arbeit aufmerksam macht und an dieser Stelle dokumentiert wird:
Antidiskriminierungsarbeit in Dortmund erhält Verstärkung!
Rassismus, Antisemitismus und LGBTQI-Feindlichkeit bekämpfen – Betroffene stärken!
Das ist die Arbeit der drei Antidiskriminierungsbüros in Dortmund
Bereits seit 1997 ist der Planerladen e.V. als Servicestelle gegen rassistische Diskriminierung im Wohnbereich tätig. Anfang des Jahres sind in Dortmund nun zwei neue Beratungsstellen mit weiteren Schwerpunkten dazu gekommen: ADIRA in Trägerschaft der jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund K.d.ö.R. mit dem Schwerpunkt Antisemitismus sowie die Servicestelle von Train of Hope e.V. mit dem Schwerpunkt Diskriminierung wegen geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung.
Benachteiligungen bei der Wohnungssuche und im Arbeitskontext, rassistische Polizeikontrollen, verbale und physische Angriffe auf der Straße – das ist der Alltag von vielen Menschen in Dortmund. Dass sich Rassismus und Antisemitismus nicht nur in den strukturellen und alltäglichen Diskriminierungen ausdrückt, sondern auch in Gewalt, zeigen die NSU-Morde, das antisemitische Attentat im Oktober 2019 in Halle und der rechtsterroristische Anschlag in Hanau im Februar 2020.
Die jüngsten Ereignisse rund um die Corona-Pandemie zeigen zudem, dass rassistische und antisemitische Einstellungen und Angriffe erstarken und gefährliche Ausmaße annehmen. Insbesondere bei den Anti-Corona-Demonstrationen verbünden sich unterschiedlichste Milieus der Gesellschaft mit offen rechtsextremen Gruppen.
Es bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die bestehenden diskriminierenden Ungleichheitsverhältnisse sowie rechtsextreme und rassistische Tendenzen konsequent zu bekämpfen und sich für Vielfalt einzusetzen. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet das Netzwerk der Antidiskriminierungsbüros in NRW. Dieses ist nun erweitert worden, sodass auch in Dortmund die Arbeit gegen Diskriminierung breiter aufgestellt ist.
Neben Öffentlichkeitsarbeit, Sensibilisierungstrainings und Schulungen bieten die Antidiskriminierungsbüros auch den von Diskriminierung betroffenen Menschen direkte Einzelfallberatung an. Sie finden hier einen geschützten Raum, in dem sie über ihre Erfahrungen sprechen können und ernst genommen werden. Gemeinsam mit den Betroffenen werden Strategien entwickelt, um gegen Diskriminierung vorzugehen.
Wenn Sie rassistische, antisemitische Diskriminierung und/oder Benachteiligung aufgrund Ihrer geschlechtlichen Identität bzw. Ihrer sexuellen Orientierung erfahren haben, wenden Sie sich gerne an folgende Adressen.
Kontakt:
Planerladen e.V.
Schwerpunkt: Diskriminierung im Wohnbereich
Borsigstraße 1
44145 Dortmund
integration@planerladen.de
ADIRA
Schwerpunkt: Antisemitismus
Prinz-Friedrich-Karl-Straße 9
44135 Dortmund
kontakt@adira-nrw.de
Train of Hope Dortmund e.V.
Schwerpunkt: LGBTIQA*
Münsterstraße 54
44145 Dortmund
selda@trainofhope-do.de