Achtung: Aufgrund technischer Probleme kann die Ausstellung leider bis auf Weiteres nicht besichtigt werden. Wir bemühen uns um eine schnellstmöglich Lösung.
Vom 31. März bis zum 14. April 2023 zeigen wir gemeinsam mit der Planerladen gGmbH die Ausstellung »The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts« der Künstlerin Talya Feldman (Berlin) im Dietrich-Keuning-Haus in Dortmund. Eröffnet wird die Ausstellung zusammen mit einer Podiumsdiskussion am 30. März 2023. Ein Flyer zu der Ausstellung findet sich hier, alle weiteren Informationen zu der Ausstellung und dem weiteren Programm nachfolgend.
Zu der Ausstellung:
Talya Feldmans audiovisuelle Installation beleuchtet die Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland von 1979 bis heute anhand von Sprachaufnahmen von Betroffenen und Überlebenden rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sowie von Familien der Terroropfer und Initiativen, die gegen rechten Terror und Polizeigewalt kämpfen. Die Stimmen sind 18 Städten zugeordnet, in denen Attentate und Anschläge stattgefunden haben. Die Stimmen in der Ausstellung erschüttern, stellen Zusammenhänge her, klagen an, fordern Gerechtigkeit und Konsequenzen. Zugleich sind sie ermutigende und beeindruckende Zeugnisse für unermüdlichen Widerstand und gelebte Solidarität gegen eine politische Instrumentalisierung von Trauer und Erinnerung.
Zu der Künstlerin:
Talya Feldman ist eine Künstlerin aus Denver, Colorado (USA) und lebt derzeit in Berlin. Sie ist Überlebende des rechtsterroristischen Attentats von Halle. Durch ihre interkulturelle und kollaborative Praxis schafft Feldman einen sozialen Wandel durch künstlerische und pädagogische Projekte, die alternative und wiederherstellende Narrative zur Gewalt anbieten.
Für die Ausstellung »The Violence We Have Witnessed Carries a Weight on Our Hearts« wurde sie mit dem DAGESH-Kunstpreis ausgezeichnet. Bis Anfang August 2021 war die Ausstellung erstmals im Jüdischen Museum Berlin zu sehen und danach in Halle, Lübeck und Nordhorn. Mehr zur und von der Künstlerin ist hier zu lesen.
Ort und Öffnungszeiten
Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund
U-Bahn-Haltestelle Leopoldstraße (Linien U41, U45, U47, U49)
31. März bis 14. April 2023, Di – Fr, 10:00 bis 18:00 Uhr
07. April 2023 (Karfreitag) geschlossen
Ausstellungseröffnung
30.03.2023 | 17:30 Uhr | Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund
Ab 17:30 Uhr: Einlass und Erkundung der Ausstellung
18:30 Uhr: Offizielle Begrüßung
Grußworte von Jörg Stüdemann (Stadtdirektor der Stadt Dortmund) und Adrian Ben-Shlomo (Jüdische Gemeinde Dortmund)
Einführung in die Ausstellung durch Talya Feldman und Rachel Spicker
19:00 Uhr: Podiumsdiskussion
»Warum kein Schlussstrich? – Perspektiven solidarischer Erinnerungsarbeit«
mit Gamze Kubaşık, Semiya Şimşek und Talya Feldman, moderiert von Rachel Spicker
bis 21:00 Uhr: Ausklang und weitere Möglichkeit zur Erkundung der Ausstellung
Begleitprogramm
5. & 12.04.2023 | 15:00 – 18:00 Uhr | Dietrich-Keuning-Haus
Organisator*innen der Ausstellung sind anwesend und stehen für Rückfragen sowie kurze Führungen durch die Ausstellung zur Verfügung
13.04.2023 | 18:00 Uhr | Auslandsgesellschaft, Steinstraße 48, 44147 Dortmund
Ist er wieder da? Antisemitische Gewalt nach 1945
Vortrag und Diskussion mit Ruben Gerczikow (Autor und Publizist)
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Untergang Nazi-Deutschlands sei der auch das antisemitische Gedankengut verschwunden. Die Erzählung der sogenannten Stunde Null sah den Antisemitismus als ein Relikt vergangener Zeiten an. Der rechtsterroristische Anschlag am 9. Oktober 2019 in Halle an der Saale hat die Gefahr für die jüdischen Communities nochmals verdeutlicht und eine Debatte über den Schutz jüdischer Einrichtungen ausgelöst. Dabei war und ist Gewalt gegen Jüdinnen*Juden immer ein Teil deutscher Geschichte. Der Publizist und Autor Ruben Gerczikow wird in seinem Vortrag auf die Kontinuität antisemitischer Gewalt nach 1945 eingehen und der Frage nachgehen, inwieweit der Anschlag in Halle als Zäsur gesehen werden kann.
Ruben Gerczikow ist Autor, Publizist und hat Publizistik und Kommunikationswissenschaften studiert. Er recherchiert zu antisemitischen Strukturen im analogen und digitalen Raum. Seine Veröffentlichungen behandeln die Themenfelder Antisemitismus, Rechstextremismus, Islamismus und jüdische Gegenwart. Von 2019 bis 2021 war er Vizepräsident der European Union of Jewish Students sowie der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands. Anfang 2023 ist sein gemeinsam mit Monty Ott verfasster Reportageband »Wir lassen uns nicht unterkriegen“ – Junge jüdische Politik in Deutschland« im Verlag Hentrich & Hentrich erschienen.
_____________________________________________________________________________________
Die Ausstellung wird organisiert durch die Planerladen gGmbH und ADIRA (Antidiskriminierungsberatung und Intervention bei Antisemitismus und Rassismus). Gemeinsam wollen die Organisator*innen damit in Dortmund die Auseinandersetzung mit rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt anregen und Betroffenen eine Stimme geben.
Die Ausstellung wird durch die Partnerschaft für Demokratie Dortmund im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie Leben!« gefördert und findet mit freundlicher Unterstützung des Dietrich-Keuning-Hauses sowie der Auslandsgesellschaft statt.